Graduiertenkolleg
Ars und scientia im Mittelalter und in der frühen Neuzeit



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Universität Tübingen
Graduiertenkolleg "Ars und scientia"
Liebermeisterstraße 12
72076 Tübingen - Deutschland
Telephon: + 49 7071 2978062 oder 2972670 - Telefax: +49 7071 294910
eMail: grad.ars-scientia@uni-tuebingen.de(grad.ars-scientia@uni-tuebingen.de)


DAS GRADUIERTENKOLLEG - IN KÜRZE

An der Universität Tübingen wurde zum 1. April 1996 ein neues Graduiertenkolleg zur Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit eingerichtet. Graduiertenkollegs sind staatlich finanzierte und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft betreute Einrichtungen, die der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses dienen und auf eine stärkere Verzahnung von Forschung und Ausbildung abzielen. Es handelt sich bei diesem um das erste rein geisteswissenschaftliche Graduiertenkolleg an der Universität Tübingen.

Das Interesse des Kollegs ist nicht einseitig auf die Entstehung und Entwicklung der Bildungsinstitutionen ausgerichtet, sondern versucht, institutionengeschichtliche, vor allem sozialhistorische Forschung mit ideengeschichtlicher, biographischer und literarischer Fragestellung zu verbinden. Diese fächerübergreifenden methodischen Ziele sollen durch eine intensive interdisziplinäre Betreuung der Arbeiten erreicht werden.

Das Graduiertenkolleg wird von derzeit sieben Professoren geleitet. Drei vertreten das Fach Geschichte, zwei das Fach deutsche Philologie/Mediävistik und je einer die Fächer Mittellateinische Philologie und Philosophie. Die Forschungsschwerpunkte liegen in der hoch- und spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bildungs- und Universitätsgeschichte (Wilfried Hartmann/ Sönke Lorenz/ Anton Schindling), der Literatur- und Geistesgeschichte des 12. Jahrhunderts, des Humanismus und der Renaissance (Peter Godman), in der Epochenschwelle vom Mittelalter zur Neuzeit und dem wissenschaftskritischen laikalen Selbstbewußtsein (Burghart Wachinger/ Christoph Huber), bei den geistigen Umbrüchen des 12. und 13. Jahrhunderts und der spätmittelalterlichen Universität (Georg Wieland).

Auf diesem Hintergrund soll die Arbeit an Themen vom 11. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts gefördert werden. An Denkformen und Denkinhalten stehen im Vordergrund Wissenschaftskonzepte, ihr Verhältnis zu nichtwissenschaftlichem Weltverständnis und zu Bildungskonzeptionen, Wissenschaftskritik und die Auswirkung der Wissenschaft und ihrer Begrifflichkeit auf die außerwissenschaftliche Kommunikation einschließlich der Poesie. Außerdem werden die Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Bildung untersucht: Institutionengeschichte von Universitäten und Schulen, Studiengänge, ordensspezifische Bildungswege, Gruppenbildungen unter führenden Intellektuellen und deren Stellung in der Gesellschaft. Dieses breite Spektrum wird durch die faktischen Forschungsarbeiten konkretisiert. Spezifisches Interesse besteht an Fragestellungen wie:

Das Graduiertenkolleg hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren. In einer ersten Auswahlrunde sind aufgrund der Bewerberlage vorwiegend historische Arbeiten zur Förderung angenommen worden. Jedoch soll im Spätsommer durch eine erneute Ausschreibung versucht werden, dem literarischen Interesse des Graduiertenkollegs Rechnung zu tragen. Außer den Stipendiaten können auch interessierte und einschlägig arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Status eines kooptierten oder korrespondierenden Mitglieds erhalten. Kooptierte Mitglieder sind zur regelmäßigen Teilnahme an den Veranstaltungen des Kollegs verpflichtet. Zu den Teilnehmern des Graduiertenkollgs gehören zum Zeitpunkt folgende Mitglieder und Projekte:

Im Rahmen der Veranstaltungen des Kollegs besteht großes Interesse an internationaler fachlicher Zusammenarbeit. Weitere Auskünfte sind beim Sprecher des Kollegs, Herrn Prof. Dr. Georg Wieland oder der Koordinatorin, Frau Sigrid Müller, erhältlich.


Tübingen, Juli 1997 (S. Müller / Chr. Hermes)
Schreiben Sie uns!(georg.wieland@uni-tuebingen.de)